Jedes Wort hat eine bestimmte Bedeutung oder Definition, aber darüber hinaus rufen Wörter manchmal auch bestimmte Gefühle in uns hervor. Daher mögen wir manche Wörter lieber als andere, sodass oft das Wort des Jahres, also das schönste oder tollste Wort gewählt wird. Für die Woche für Deutsch Edition 2024 hat die Deutsche Botschaft Brüssel die folgende Liste mit Lieblingswörtern zusammengestellt ...
Schokoladenseite - Fernweh - Zweisamkeit - Gemütlichkeit - Apfelschorle - Knuddelmuddel - Kopfkino - Wanderlust - Schnapsidee - Talahon - Mucksmäuschenstill
Vielleicht kennen die Schüler*innen die Bedeutung dieser Wörter noch nicht, aber dennoch könnte der Lehrer hier schon fragen, welches Wort ihnen am meisten gefällt, was ihr Gewinnerwort ist. Sie achten dann vor allem auf die Schreibweise, die Aussprache. Ihre Antworten dürfen sie über Mentimeter oder Wooclap in einer Wortwolke sammeln. Das größte Wort wurde am häufigsten gewählt.
Der Lehrer könnte die Schüler*innen auch über die Bedeutung der Wörter spekulieren lassen. Ist diese Übung noch zu schwer, dann wäre die nächste Aufgabe eine gute Alternative. Hier gibt es pro Wort drei mögliche Bedeutungen: eine ist richtig, die anderen sind falsch. Die Schüler*innen dürfen dann raten, welche Definition korrekt ist.
Nach einigen Minuten könnte der Lehrer die Lösungen zeigen. Hier könnte er auch noch fragen, ob sich die Meinung der Schüler*innen geändert hat: was ist nun ihr Lieblingswort?
Aufmerksame Schüler*innen haben inzwischen bestimmt bemerkt, dass ein Wort noch nicht erklärt wurde, nämlich 'Talahon'. Dieser Begriff findet man vor allem auf TikTok oder Insta. Er gehört nicht zu der Liste der Deutschen Botschaft Brüssel, sondern ist einer der Favoriten für das Jugendwort 2024. Wollen die Schüler*innen dennoch wissen, was es bedeutet, dann kann das nächste Lied bestimmt helfen, weil sich hier ein Mädchen in einen Talahon verknallt oder verliebt hat ...
Den Begriff Talahon verwendet man also für eine bestimmte Gruppe von Jugendlichen, nämlich für Jungs mit sehr typischen Merkmalen. Hier könnte der Lehrer fragen, an welche Eigenschaften aus dem Lied sich die Schüler*innen noch erinnern. Warum findet das Mädchen diesen Talahon so hübsch und so attraktiv?
Diese Frage ist bestimmt nicht so einfach, deshalb dürfen die Schüler*innen in der Transkription die stereotypischen Merkmale eines Talahons andeuten. Diese jungen Männer hängen also gerne in der Öffentlichkeit herum, sie tragen gefälschte Markenkleidung, wie Gucci, Louis Vuitton, haben Air Max Schuhe und mögen Vapes.
Der Lehrer könnte hinzufügen, dass viele junge deutsche Männer heutzutage - vor allem in TikTok-Videos - behaupten Talahons zu sein. In einer Filiale von Edeka, einem Supermarkt, gibt es sogar eine Talahon-Abteilung. Hier dürfen die Schüler spekulieren: welche Lebensmittel, die passen zum Erscheinungsbild eines Talahons, würde man da anbieten. Die Lösung, ein Bild des Regals, könnte dann gezeigt werden. Sie erkennen sicher Süßigkeiten, aber auch Energydrinks, wie Red Bull.
Will der Lehrer die Schüler*innen herausfordern, dann könnte er sie bitten, ein alternatives Ende zu schreiben. Sie dürfen sich vorstellen, was passiert, nachdem die Erzählerin ein Butterbrot geschmiert hat.
Obwohl der Talahon sehr aggressiv und gewalttätig aussieht, hinterlässt das Lied 'Verknallt in einen Talahon' einen ganz anderen Eindruck bei uns, den Zuhörern. Der Lehrer könnte also fragen ...
Mit 'Verknallt in einen Talahon' wurde am 9. August 2024 ein neues Kapitel in der Musikgeschichte aufgeschlagen. An diesem Tag erreichte der Song - der musikalisch an die deutschen Schlager der 60er erinnert, aber von einer künstlichen Intelligenz komponiert, gespielt und gesungen wurde - Platz 48 der deutschen Charts.
Trotz dieses Erfolgs sorgt das erste KI-Lied auch für Aufregung. Was für Kritik könnte den Schüler*innen zufolge geäußert werden? Wollen die Schüler*innen mal herausfinden, ob sie recht hatten, dann dürfen sie das Interview mit dem Produzenten, Waghubinger alias Butterbro, lesen.
Folgende Fragen könnten gestellt werden ...
KI-Song über Jugend-Phänomen: Wie der 'Talahon' die Charts stürmte
Fünf Millionen Aufrufe auf Spotify, zig Videos auf TikTok und Instagram, die den Song verwenden: Dem Produzenten Josua Waghubinger, der den Song unter dem Künstlernamen Butterbro als kleine Spielerei veröffentlicht hat, ist ein echter Überraschungshit gelungen. "Dass ich damit in den Charts gelandet bin, darüber bin ich immer noch jeden Tag baff", sagte er im Interview mit dem WDR.
Welche Technik haben Sie für den Song benutzt? Eine spezielle KI-Software für Profis?
Josua Waghubinger: Nein, das Programm heißt Udio, das kann jeder gratis nutzen. Ich habe mir allerdings das Abo der Premium-Variante gekauft, um mehr Optionen zu haben und ein bisschen experimentieren zu können.
Es war also schon etwas Arbeit? Sie haben nicht nur schnell mal eine Aufgabenbeschreibung, einen so genannten Prompt, geschrieben und die KI den Rest machen lassen?
Waghubinger: Nein, ein bisschen mehr steckt da schon dahinter. Ich habe zunächst eine 30-sekündige Version hochgeladen, die dann ziemlich schnell auf TikTok zum Ohrwurm wurde. Darauf wurde ich oft angeschrieben, die Leute wollten einen ganzen Song haben und nicht nur den Refrain. Also habe ich dann noch Strophen, Intro und Outro hinzugefügt. Ich habe bestimmt über 100 Versionen generiert, bis der Song so war, wie ich ihn wollte.
Den Text des Songs haben Sie selbst geschrieben. Warum? Das hätte ja auch die KI machen können.
Waghubinger: Ich bin kein Freund der Prosa, die durch eine KI entsteht. Dafür ist sie einfach noch nicht gut genug, was den Spannungsaufbau angeht oder die Sauberkeit der Reime. Da lässt die Technik durchaus noch zu wünschen übrig. Der Text trägt ja einen großen Teil zur Qualität eines Songs bei, und da ist die KI noch nicht so weit. Dazu kommt, dass der "Talahon" ein Thema ist, mit dem die KI im Moment noch nicht viel anfangen kann. Da hat sie zu wenig Informationen, um einen Text zu machen, der das aussagt, was ich wollte.
"Talahon" beschreibt meist arabischstämmige junge Männer, die sich oft stereotyp verhalten und kleiden: Bauchtasche, gefälschte Markenklamotten, kurz rasierte Haare an den Seiten, meist großspuriges Auftreten in der Öffentlichkeit. Wie kamen Sie auf die Idee?
Waghubinger: Als ich die Idee hatte, gab es um das "Talahon"-Phänomen schon einen gewissen Hype, so hat der Langenscheidt-Verlag es in die Auswahl zum "Jugendwort des Jahres" genommen.
Manche Menschen finden den Text provokant und rassistisch.
Waghubinger: Wenn man behauptet, "Talahons" seien ausschließlich Personen mit Migrationshintergrund, dann ist das eine unzulässige Stigmatisierung, die vor allem von Rechtsextremen kommt und von der ich mich distanziere. So wie ich das sehe, gibt es auch weiße junge Männer und sogar Frauen, die sich als "Talahon" sehen. Für mich geht es bei dieser Jugendkultur um den Stil und das Auftreten, aber nicht um die Herkunft.
Wer kriegt eigentlich die Einnahmen des Songs - Sie oder die Software-Firma, die die KI programmiert hat?
Waghubinger: Die Firma kriegt nur die Gebühren für das Abo, das ich abgeschlossen habe. Ansonsten liegen die Rechte an dem Song bei mir, das steht so in den Verträgen.
Was sagt es über den aktuellen Zustand der Popmusik aus, wenn eine KI Songs schreibt, die genauso gut, genauso erfolgreich sind wie die von Menschen gemachten?
Waghubinger: Wenn dahinter die Frage steckt, ob der Song jemanden verdrängt hat: Das glaube ich nicht. Der Song wäre so nie von einem Menschen produziert worden. Und wenn man sich die Charts der vergangenen Jahre ansieht: Da findet man viel Ähnliches, vom Krokodil "Schnappi" bis zum "Crazy Frog". Viele DJs benutzen Vocal-Synthesizer, die menschliche Stimmen ersetzen, und selbst Depeche Mode wurden in den 80er hart dafür kritisiert, dass sie ausschließlich elektronische Instrumente benutzten. Die Technisierung der Musik gibt es schon lange, neu ist nur der Grad der Automatisierung. Ich habe einfach ein paar große Schritte in viel kürzerer Zeit zusammengefasst. Was ist bei einer Musikproduktion überhaupt noch menschlich? Diese Frage ist immer schwieriger zu beantworten.
Quelle: WDR, 30. August 2024
Deze opdracht loopt over meerdere weken, eventueel zelfs maanden. Het is immers belangrijk dat de leerlingen kunnen vertrekken van wat hen doorheen de lessen wordt aangeboden. Op die manier kun je ook beter waken over het al dan niet inzetten van AI voor deze opdracht.
Vraag aan de leerlingen om steeds digitaal of op papier een document bij te hebben waarop ze doorheen de verschillende lesmomenten hun woordenschatportfolio kunnen aanvullen.
Bij vraag twee is de vraag naar een zelf gekozen illustratie belangrijker dan ze op het eerste gezicht lijkt. Een beeld kan ervoor zorgen dat een woord beter gememoriseerd wordt, en dan vooral wanneer het gaat om een persoonlijke keuze die de leerling daarbij maakt.
Vraag 3 is vrij open en daarom is het uiterst belangrijk dat de leerling de verschillende antwoorden goed motiveert. Naargelang het niveau kun je dit zowel in het Nederlands als in de doeltaal laten doen.
Dankzij de vierde opdracht zal je als leerkracht goed kunnen filteren in welke mate er echt aanleg en interesse voor talen aanwezig is bij de specifieke leerling. Sommige leerlingen zullen niet goed begrijpen hoe je een woord ‘grappig’ of ‘mooi’ kunt vinden terwijl anderen dit net als een leuke opdracht zullen ervaren.
Online vind je een aantal tools die het mogelijk maken om je silhouet op basis van een foto te genereren. Vaak vinden leerlingen dit leuk. Nadien kun je eventueel per leerling een A5 ophangen in de klas waarop het silhouet en de gekozen woorden (zonder uitleg) te zien zijn. Spreek dan leerlingen hierover aan en laat hen zoeken naar de gekozen woorden van de andere leerlingen en hierover in interactie gaan.
Wil je nog verder met dit lexicale thema doorheen de rest van het schooljaar? Maak dan een (digitale) doos met briefjes waarop telkens een woord staat dat door een leerling uit die klasgroep gekozen werd. Zo kan er in elke les snel even aandacht gaan naar een woord uit de woordendoos van hun eigen klasgroep. Het geeft je als leerkracht ook de mogelijkheid om gericht een aantal woorden onder de aandacht te brengen.