Franz Kafka wurde 1883 in Prag, Tschechien, geboren und starb 1924, also genau 100 Jahre her, in Kierling, Österreich. Er arbeitete für Versicherungsgesellschaften, schrieb auf Deutsch und möchte, dass die meisten seiner Werke vernichtet werden. Heute gehören sie zur Weltliteratur.
Von klein auf leidet Franz Kafka unter zahllosen Ängsten. So fürchtet er sich zuerst schrecklich vor Spiegeln, weil sie ihn seiner Meinung nach in einer unvermeidlichen Hässlichkeit zeigen. Noch ein Problem ist seine Kleidungsfrage. Kafka zufolge ging er immer schlecht angezogen und bemerkte schnell, dass andere besser aussahen. Es dauerte Jahre, bis er herausfand, dass die Ursache seines schrecklichen Aussehens in seiner Kleidung lag.
Zuerst könnten die Schüler*innen ein Porträt von Kafka zeichnen. Über Bing Image Creator führen sie die folgende Beschreibung von Kafka ein, die Verben werden natürlich konjugiert. Zu zweit vergleichen die Schüler dann die Ergebnisse ... Welches Bild passt am besten zu der Vorstellung, zu Franz Kafka selber?
"Kafka (haben) ein ovales Gesicht. Er (haben) große Augen. Seine Augen (sein) groß und schön. Manche Leute sagen, sie (sein) grau. Er (haben) schwarzes Haar in einem Mittelscheitel. Er (tragen) gerne Anzüge, eine Krawatte mit Streifen und manchmal einen Hut. Er (sein) schmal und groß."
Außerdem hatte Franz Kafka auch Angst vor seinem Vater, Hermann, der groß, stark und breit war. Für ihn galt auch nur eine Meinung, seine. Er ist immer im Recht, jeder andere ist verrückt, meschugge, nicht normal. Er hat seinen Sohn wahrscheinlich nicht geschlagen, aber er hat ständig damit gedroht. Die Kinder, Franz und seine drei Schwestern, hat er oft angebrüllt. Hermann Kafka ist kein Leser. Dazu kommt noch die Angst vor der Schule, obwohl der Junge das strenge, deutsche Gymnasium 'befriedigend' schafft.
Wahrscheinlich haben auch die Schüler*innen Ängste. Hier könnte der Lehrer einige, wie Angst vor Spinnen, Höhenangst, Angst vorm Fliegen, Hundephobie, Angst bei Gewitter, Angst vor der Dunkelheit, Angst vorm Zahnarzt, Angst vor Aufzügen, Angst vor Prüfungen, ... auflisten. Die Schüler*innen suchen dann Mitschüler*innen, für die diese Ängste zutreffen. Sie notieren die Namen der Mitschüler*innen, wer die meisten Namen gesammelt hat, gewinnt.
Liegt die schreckliche Schulzeit hinter Kafka, dann ist das Kommende leider nicht weniger unerfreulich. Ab zwanzig arbeitete Kafka für Versicherungsgesellschaften. Nach seiner Arbeit wechselt Kafka immer schnell den Schreibtisch, zuhause in seinem Zimmer stürzt er sich in eigene Texte. Doch Ruhe findet er, eingesperrt zwischen dem elterlichen Schlafzimmer und dem Salon, nicht. Sein Zimmer ist das Hauptquartier des Lärms der ganzen Wohnung. Alle Türen hört er schlagen, sogar das Zuklappen der Herdtüren in der Küche.
Der Lehrer bittet die Schüler*innen auch mal einige Sekunden die Augen schließen. Danach notieren sie, welche Geräusche sie gehört haben.
Am 3. Juni 1924 stirbt Franz Kafka mit 40 Jahren an Tuberkulose. Essen und Sprechen sind ihm dann so gut wie unmöglich, sodass der Autor auf kleinen Zetteln Stichworte und Aufforderungen notiert. Vor dem Tod hat Kafka einen Freund, Max Brod, gebeten um verschiedene Werke zu verbrennen, obwohl die doch gegen seinen Willen posthum veröffentlicht werden.
Die Erzählung 'Die Verwandlung' wurde schon im Jahr 1912 verfasst und 1915 veröffentlicht. Die jagt heute noch Generationen von Schülern und Schülerinnen kalte Schauer über die Rücken, was die Schüler*innen heute bemerken werden...
Einführung
Schauen wir umher, dann stellen wir fest, dass viele Sachen, Tiere sich verwandeln: so wird aus einem Samen eine Pflanze, aus einer Raupe ein Schmetterling, ...
Wenn die Schüler*innen noch andere Verwandlungen erwähnt haben, könnte der Lehrer betonen, dass auch wir uns manchmal verwandeln möchten. Vielleicht wünschen wir uns, wir wären eine Fliege... So könnten wir andere Menschen unbemerkt beobachten, wir wissen dann zum Beispiel was Kinder tun, wenn die Eltern sich um sie Sorgen machen.
Hier könnte der Lehrer fragen, wann die Schüler gerne eine Fliege wären oder welches Tier sie gerne mal wären und warum...
Wie die Geschichte beginnt...
Kafkas Erzählung 'Die Verwandlung' beginnt mit einem der berühmtesten Sätze der Weltliteratur: "Als Gregor Samsa eines Morgens erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt."
Um herauszufinden was dieser Satz bedeutet, könnten die Schüler*innen sich die ersten Seiten des Comics ansehen und die Fragen dazu beantworten.
Schnell bemerken die Verwandten von Gregor, dass er noch nicht aufgestanden ist, sich also verspätet hat und klopfen an seine Tür.
Haben die Schüler*innen die nächsten Seiten gelesen, dann könnten einige Fragen gestellt werden ...
Und dann wird noch an der Wohnungstür geläutet. Der Prokurist steht an der Tür. Auch er wundert sich sehr darüber, dass Gregor Samsa nicht mit dem Frühzug gefahren ist. Böse meldet auch er sich an der Tür von Gregor. Er entschuldigt sich, aber weil er so mit den Entschuldigungen beschäftigt ist, vergisst er, dass er jetzt ein Käfer ist und öffnet die Tür ...
Vielleicht haben die Schüler*innen inzwischen bemerkt, dass die Geschichte von Gregor Samsa kein Zufall ist. So bestehen zwischen Kafka selber und der Figur Gregor Samsa deutlich Parallelen.
Hier könnten die Schüler*innen sie selber mal beschreiben.
Lösungen: der Vater zeigt aggressives Verhalten gegenüber Franz oder Gregor, Franz oder Gregor hört ständig, was im Elternhaus passiert und wird davon abgelenkt, die beiden Figuren fühlen sich hässlich: so hat Gregor sich zu einem Ungeziefer verwandelt, ...
Ben je nieuwsgierig naar de rest van de les, contacteer dan gerust je pedagogisch begeleider: kim.expeels@katholiekonderwijs.vlaanderen of christel.verheyen@katholiekonderwijs.vlaanderen
Bronnen